Die Probleme legasthener Kinder habe ich in meiner Schulzeit am eigenen Leib erfahren. Nach einer sehr aufreibenden Pflichtschulzeit war mein nächstes Ziel die Matura. Viele meiner Schulkollegen wählten damals die Handelsschule bzw. Handelsakademie. Ich dachte, kaufmännisches Wissen kann nicht schaden und entschied mich ebenfalls für eine Handelsakademie – ein Fehler, den ich die nächsten 5 Jahre sehr bereut habe. Doch kein Nachteil ohne Vorteil: Von den vielen Zahlen und Buchungssätzen erschlagen, flüchtete ich zum Freigegenstand „Psychologie“ und – welch Wunder, zum ersten Mal habe ich mich verstanden und zu Hause gefühlt. Endlich hatte ich das Gefühl etwas Sinnvolles und „etwas fürs Leben“ zu lernen.
Das Studium der Psychologie hat mir dann trotz anfänglicher Statistik (wieder Zahlen!) endlich das Wissen vermittelt, nach dem ich schon seit Jahren gesucht hatte.
Bald hatte ich ein Lieblingsthema und bis heute ist meine Leidenschaft dafür ungebrochen: Beziehungen und Kinder. Noch während des Studiums habe ich begonnen, mein Wissen in diesem Bereich durch spezialisierte Seminare und Kongresse zu vertiefen und wann immer ich Zeit erübrigen kann, mache ich das noch immer. Wobei Kinderchaos und Erziehungsfragen sehr bald zu meinem Alltag gehörten: Mein Mann brachte 2 Kinder mit in unsere Ehe – und ja, Seminarinhalte können helfen, auch wenn die Realität immer wieder Überraschungen bereit hält … Die beruhigende Erkenntnis: Man wächst an der Aufgabe. Und so stürzten wir uns als Familie im Jahr 2002 in das größte Abenteuer meines Lebens – mein Sohn Timo wurde geboren. Nachdem es nicht immer leicht ist, eine Psychologin zur Mutter zu haben, hat er sich 2007 und 2010 Verstärkung durch seine Schwestern, Tabea und Chiara geholt.
Zu Dritt haben sie mein Leben voll im Griff und bringen sehr zu meiner Erheiterung so manche psychologische Theorie zu Fall, aber sie sorgen natürlich auch dafür, dass meine Arbeit einiges an Praxisbezug gewonnen hat.
Für meine Arbeit war es mir immer wichtig, mit anderen Fachleuten zusammenzuarbeiten und so den fachlichen Austausch zu pflegen. Dies führte schließlich zur Gründung des „Kinderpsychologischen Zentrums“. Hier dürfen wir seit November 2004 Kinder und Ihre Eltern ein Stück ihres Weges begleiten.